Ohne die passenden Werkzeuge und Maschinen ist der Handwerker in seinen Fähigkeiten limitiert!
Die gängige Meinung ist, das ausschließlich große Dentallabore sich eine Top-Ausstattung leisten können. Unser Konzept zeigt, das auch ein „kleines“ Dentallabor den „Großen“ überlegen sein kann.
Mein Laboralltag hat sich in den letzten 25 Jahren von Grund auf gewandelt. Ich war im Jahr 1999 der erste Meisterprüfling der seine Meistermappe komplett digital erstellt hatte. Angefangen bei der Nutzung des PC um Texte zu generieren. Diagramme und Konstruktionszeichnungen wurden ebenfalls mit Hilfe des PC gefertigt. Zu guter Letzt hatte ich mir damals für meine Meisterprüfung, aus meiner damaligen Sicht irrsinnig viel Geld, eine der ersten digitalen Videokameras gekauft die auch in der Lage war, digitale Fotos zu erstellen. Diese Fotos wiederum haben ebenfalls Einzug in meine Meistermappe gehalten. Dies war der Startschuss der heutigen Möglichkeiten in meinem Betrieb.
Heutzutage verbringe ich 85% meines Arbeitstages damit, an verschiedenen Rechnern mit verschiedenster Software-Konstruktionen zu erstellen, um diese dann an verschiedenen CNC-Maschinen und 3D Druckern in die „echte“ Welt umzusetzen. Die Bestückung, Programmierung und die Überwachung der Maschinen sind ebenso Bestandteil meines Arbeitstages.
Die letzten 15% meiner Tätigkeit sind dann mein analog erlerntes Handwerk. Dies teilt sich in zwei Sparten der Umsetzung auf. Zum einen: Das Zusammenfügen aller zuvor digital produzierten Einzelteile zu einem funktionstüchtigen Gesamtprodukt. Zum anderen: Mein Kunsthandwerk einzubringen. Die individuelle künstlerischen Handschrift eines Handwerkers der letztendlich das Produkt zum Leben erweckt.
Es reicht heutzutage nicht mehr aus einen Laborscanner und eine Fräsmaschine in seinem Betrieb stehen zu haben. Wir benötigen extrem schnelle interne Netzwerke. Wissen um verschiedenste Strategien, die einzelnen Produkte in unseren Maschinen zu platzieren. Ich muss täglich mit mindestens fünf verschiedenen Programmen arbeiten. An Top-Tagen sind es dann sieben verschiedenen Programme. All diese müssen erlernt werden. Dies geschieht nicht von heute auf morgen. Ich befinde mich seit dem ersten Tag meiner Ausbildung im Lernprozess. Heute fordert dieser Lernprozess deutlich mehr Aufwand, da die Inhalte ständig und exponentiell einer Weiterentwicklung unterliegen. Auch die Annahme das KI uns das Leben erleichtert ist FALSCH.
Digitalität im Labor bedeutet ein irrwitziges monetäres Investment, welches seitens der Anwender gut durchdacht sein muss.
Digitalität im Labor bedeutet des weiteren Kontrolle der Programme mit unserem erlernten Wissen und nicht das blinde Vertrauen in eine Programmierung eines Informatikers oder einer KI. Leider habe ich den Eindruck das genau dies in unserer Branche nicht mehr stattfindet. Es werden Dinge konstruiert, Materialien angewendet, nur weil uns suggeriert wird (von Software und der Industrie), dass das etwas ganz Tolles ist. Wenn wir uns aber darüber intensiv Gedanken machen würden, dann stellen wir fest, das dies oftmals nichts Gutes bewirkt. Weder für den Patienten noch für den Techniker.
Fazit und zurück zum Leittext: Ich bin der Meinung, dass ich großen Dental Laboren absolut Paroli bieten kann. Ich habe mich noch nie damit begnügt in der Masse mitzuschwimmen. Nein, ich möchte die Bugwelle gestalten. Dadurch, das sämtliche Arbeitsschritte durch wenige Hände gehen, erhöht sich die Qualität erheblich. Der Stressfaktor ist bei uns sehr niedrig. Hoch dagegen ist der Wohlfühlfaktor durch unsere digitalen Möglichkeiten und das wirklich einmalige Ambiente des Dentallabor an sich. Unsere digitalen Workflows sind extrem aufeinander abgestimmt. ABER jeder sollte bedenken, dass wir keine Zauberer sind. Jede Grundlage einer in Auftrag gegebenen Patientenversorgung beginnt in der Zahnarztpraxis. Ohne einen angepassten Workflow der Praxis mit dem Labor ist eine digitale Zusammenarbeit nicht möglich. Am Anfang einer erfolgreichen Zusammenarbeit steht immer die Kommunikation.
ZTM Oliver Heinzmann










